Der Winterdienst auf Radwegen muss besser werden. Das zeigen die Umfrageergebnisse des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) München zum Winterdienst, die heute (12.05.2017) vorgestellt wurden. Im Vergleich zu den Vorjahren erkannten viele Radler dabei wenig Verbesserungen: Immer noch sind viele Wege auch Stunden nach dem letzten Schneefall nicht sicher befahrbar. Oft wird dann auf die deutlich besser geräumte Fahrbahn ausgewichen, wo Konflikte mit Kfz-Lenkern drohen.
“Dabei verhalten sich die Radfahrer in diesem Fall völlig korrekt, wenn sie auf die Straße wechseln”, so Martin Glas, 1. Vorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs ADFC München. “Zwar wird auch schon mal auf den Gehweg ausgewichen, das ist aber laut Straßenverkehrs-Ordnung normalerweise nicht erlaubt.” Wer sein Fahrrad dann doch lieber stehen lässt, steigt laut Studie mehrheitlich auf die öffentlichen Verkehrsmittel um. Die von Seiten der Landeshauptstadt zur Verfügung gestellten Informationen zum Winterdienst auf Radwegen sind fast völlig unbekannt.
Mit Blick auf die Umfrageergebnisse fordert der ADFC München:
Die Landeshauptstadt muss weiter deutliche Anstrengungen unternehmen, um im Winter die Radwege frei zu halten, welche auch ohne Spikereifen sicher befahrbar sein müssen. Wichtige Fahrradstraßen sollten ebenfalls von Schnee und Eis befreit werden.
Die Räumung muss schneller, sorgfältiger und regelmäßiger erfolgen. An kritischen Stellen und auf Winterhauptrouten darf auch der Einsatz von Salz nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden.
Polizei und die Stadt müssen die Rechte von Radfahrern allen Verkehrsteilnehmern nahebringen und u.a. vordringlich die vorgeschriebenen Überholabstände anmahnen.
Ausgebrachtes Streumaterial muss zügig wieder eingesammelt werden, damit es dadurch nicht noch nach dem Ende der kalten Jahreszeit zu Unfällen kommt.
Die Landeshauptstadt muss ihre Informationspolitik in Bezug auf den Winterdienst (Erläuterung der Maßnahmen, Hinweise auf Winter-Telefon) deutlich verstärken.
„Es könne einfach nicht sein, dass Radwege entlang viel befahrener Straßen tagelang unbefahrbar sind“, so Martin Glas weiter und erinnert die Landeshauptstadt an ihre Verkehrssicherungspflicht, welche freilich auch für Radwege gilt. Die meisten Radler wollten nicht auf die Fahrbahn ausweichen, gerade wenn sie dort mit rücksichtslosen Autofahrern rechnen müssten. “Am Ende steigen dann viele auf den ohnehin schon völlig überlasteten ÖPNV um, das kann wohl nicht die Lösung sein.”
Die Daten der Umfrage wurden ab 18. Januar 2017 vier Wochen lang erhoben, es gab mehr als 1.000 Rückmeldungen zu insgesamt 22 Fragen. Die Präsentation der Umfrageergebnisse finden Sie hier: http://www.adfc-muenchen.de/winterdienst/