Die Mitgliederversammlung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) München e.V. hat am Freitagabend turnusgemäß einen neuen Vorstand gewählt. Für weitere zwei Jahre in ihren Ämtern klar bestätigt wurden der alte und neue 1. Vorsitzende Martin Glas, sowie seine beiden Stellvertreter Andreas Groh und Uwe Martin, alle drei aus München. Für solide Finanzen sorgt weiterhin Erich Wittmann (Unterhaching). Als neue Beisitzer wurden Maria Deingruber (München), Antje Wagner (Grünwald), Alexander Zwez (München) und Robert Burschik (Unterschleißheim) gewählt. Damit gehören seit längerer Zeit wieder zwei Frauen dem Kreisvorstand an, ebenso wurde die Repräsentanz des Landkreises gestärkt.
Den nicht mehr zur Wahl angetretenen bisherigen Beisitzern Bernadette Felsch, Hartmut Schüler und Anton Kraus dankte die Versammlung für ihre engagierte Arbeit.
Die Mitglieder beschlossen außerdem mit überwältigender Mehrheit die folgenden verkehrspolitischen Forderungen an den Münchner Stadtrat:
Radlhauptstadt München, jetzt!
München braucht die Verkehrswende. Und die Verkehrswende braucht das Fahrrad. Jetzt!
Um die Lebensqualität in München aufrecht zu erhalten bzw. wiederzugewinnen, ist eine Verkehrswende dringend nötig. Sie muss den größten Teil des Verkehrs auf den Umweltverbund (ÖPNV, Fahrrad, Fußgänger) verlagern. Innerhalb des Umweltverbundes muss das Fahrrad künftig den größten Teil der kurzen und mittleren Wege (2 km bis 7 km) erbringen. Der Anteil des Fahrrads an den zurückgelegten innerstädtischen Wegen (Modal Split) soll in München bis 2025 auf mindestens 30 Prozent steigen.
Der ADFC Kreisverband München e.V. fordert deshalb den derzeit amtierenden Stadtrat auf:
- Den Umweltverbund (Rad-/Fußverkehr und öffentlicher Verkehr) klar vor dem Autoverkehr zu bevorzugen und insbesondere die notwendigen Flächen für durchgängig qualitativ hochwertige Radinfrastruktur zur Verfügung zu stellen;
- Die ERA 2010 (Empfehlungen für Radverkehrsanlagen) mit sofortiger Wirkung verbindlich als Mindeststandard für die Er- richtung und Sanierung von sämtlicher Radinfrastruktur zu erklären;
- Als Sofortmaßnahme unverzüglich an allen Straßen ohne separate und regelkonforme Radverkehrsinfrastruktur Tempo 30 anzuordnen;
- Die Planung und Realisierung von innerstädtischen Radschnellwegen deutlich zu beschleunigen und insbesondere die im Münchner Umland bereits in Planung befindlichen Radschnellwege anzubinden;
- Die Verkehrssicherheitsarbeit gemeinsam mit allen daran beteiligten Akteuren (Polizei, KVR, Verbände u.a.) an der „Vision Zero“ - Null Tote im Straßenverkehr - und insbesondere an den Sicherheitsbedürfnissen von Radfahrern und Fußgängern auszurichten;
- Die Nahmobilitätspauschale umgehend auf mindestens 30 Millionen Euro pro Jahr zu erhöhen (Vorgabe des nationalen Radverkehrsplans: 19 € pro Einwohner) und die Verwendung dieser Pauschale jährlich detailliert und für alle Bürger nachvollziehbar zu dokumentieren;
- Die Position der/des Radverkehrsbeauftragten zügig zu besetzen und mit umfassenden, insbesondere referatsübergreifenden Kompetenzen auszustatten.
Der vollständige Antrag einschließlich Begründung.